1.2316 – AUF EINEN BLICK
Was für ein Stahl ist 1.2316?
Der Werkstoff 1.2316 ist ein hochlegierter Chromstahl der häufig zur Verarbeitung von aggressiven Kunststoffen, wie z.B. PVC, genommen wird.
Eigenschaften
Der Werkzeugstahl 1.2316 (X38CrMo16) ist nicht nur durch seine Korrosionsbeständigkeit eine gute Wahl in verschiedenen Industrien und für zahlreiche anspruchsvolle Anwendungen. Durch seinen Molybdänzusatz wird seine Härtbarkeit und Verschleißfestigkeit unterstützt und Standzeiten und Leistungsfähigkeiten erhöht. Diese und viele andere Eigenschaften machen ihn zu einer ausgezeichneten Wahl, wenn es um Präzision geht.
• Werkzeugstahl
• Kunststoffformenstahl
• Chromstahl
• Vorvergütet
• Korrosionsbeständig
• Gute Polierbarkeit
• Gute Warmfestigkeit
• Gute Verschleißfestigkeit
• Sehr gut Härtbarkeit
• Hohe Beständigkeit gegen Feuchtigkeit
• Gute Beständigkeit gegen aggressive Chemikalien
Anwendungsmöglichkeiten
Durch seine guten technischen Eigenschaften kann der 1.2316 in vielen verschiedenen Industrien zum Einsatz kommen.
Konkrete Anwendungsbeispiele:
• Allgemeiner Maschinenbau
• Schiffsmaschinenbau
• Apparatebau
• Kunststoffverarbeitung
• Kunststoffformen
• Extrusionswerkzeuge
• Pressformen
• Fittingwerkzeuge
• Wellen
• Spindeln
• Bolzen
• Kolben
• Ventile
• Dampfventile
• Wasserventile
• Holländermesser
• Armaturenteile Pumpenbau
• Pumpenstangen
• Verdichterbau
• Kompressorenteile
• Chirurgische Instrumente
• Medizinische Komponenten, die regelmäßig sterilisiert werden müssen
• Maschinen, die regelmäßig gereinigt werden müssen
1.2316 RICHTWERTE
Zusammensetzung – Chemische Analyse:
C | Si | Mn | P | S | Cr | Mo | Ni |
---|---|---|---|---|---|---|---|
0,33 - 0,45 | 0,0 - 1,0 | 0,0 - 1,5 | 0,0 - 0,03 | 0,0 - 0,03 | 15,5 - 17,5 | 0,8 - 1,3 | 0,0 - 1,0 |
Chemische Bezeichnung:
X38CrMo16
Arbeitshärte:
ca. 30 HRC (Lieferzustand) bis 48 HRC
Lieferzustand:
max. 325 HB
1.2316
PHYSIKALISCHE EIGENSCHAFTEN
Zu welcher Stahlgruppe gehört 1.2316?
• Werkzeugstahl
• Kunststoffformenstahl
• Edelstahl korrosionsbeständig
• Edelstahl säurebeständig
• Chromstahl
Ist ein 1.2316 Edelstahl?
Mit einem Chromgehalt von 15,5 – 17,5 % ist der 1.2316 im klassischen Sinn ein Edelstahl.
Ist 1.2316 korrosionsbeständig?
Ja, mit einem Massenanteil von 15,5 – 17,5 % ist der 1.2316 korrosionsbeständig.
1.2316 Allgemeine Korrosionsbeständigkeit
Durch seinen Massenanteil an Chrom wird der 1.2316 mit einer passiven und sich selbst heilenden Chromschicht überzogen. Diese Schicht gibt ihm eine Korrosionsbeständigkeit gegenüber atmosphärischen und leicht aggressiven Umgebungen, schwachen Säuren und Laugen und feuchte Umgebungen. Durch seinen Anteil von Molybdän wird seine Beständigkeit gegen Lochfraß und Spaltkorrosion in chloridhaltigen Umgebungen verbessert.
Ist 1.2316 magnetisierbar?
Der 1.2316 ist ein ferromagnetisches Material und ist magnetisierbar.
1.2316 Verschleißbeständigkeit
Der Werkstoff 1.2316 erhält für seine Verschleißfestigkeit, auf einer Skala auf der 1 niedrig und 6 hoch ist, eine 3.
1.2316 TECHNISCHE EIGENSCHAFTEN
Ist ein 1.2316 Messerstahl?
Mit seiner Korrosionsbeständigkeit, Zähigkeit und Schärfbarkeit kann der 1.2316 als Messerstahl verwendet werden. Seine Härte ist, wenn auf maximale Härte gehärtet, dafür ausreichend. Für eine bessere Schneidhaltigkeit, wie bei hochwertigen Messern, sollte ein Stahl mit höherer Härte angewendet werden.
1.2316 Arbeitshärte
Der 1.2316 erreicht eine Arbeitshärte von ca. 30 HRC – 48 HRC (Lieferzustand).
1.2316 Stahldichte
Die typische Dichte von Edelstahl 1.2316 beträgt 7,7 g/cm3 bei Raumtemperatur.
1.2316 Zugfestigkeit
Der 1.2316 hat eine Zugfestigkeit von ca. 1100 N/mm2. Um diesen Wert zu erreichen, wird ein Zugversuch durchgeführt, um zu zeigen, wieviel Kraft erforderlich ist, um eine Probe zu strecken oder zu dehnen, bevor sie bricht.
1.2316 Zerspanbarkeit
Auf einer Skala, auf der 1 niedrig und 6 hoch ist, erhält der 1.2316 für seine Zerspanbarkeit eine 2.
1.2316 Wärmeleitfähigkeit
Die Wärmeleitfähigkeit für 1.2316 liegt bei 23,5 W/(m*K) bei einer Temperatur von 23 °C.
Wärmeleitfähigkeitstabelle
Wert W/(m*K)
Bei einer Temperatur von
23,5
23 °C
24,2
150 °C
24,3
300 °C
24,4
350 °C
24,1
400 °C
23,2
500 °C
1.2316 Wärmeausdehnungskoeffizient
Die folgende Tabelle zeigt die Ausdehnung bzw. Kontraktion bei verschiedenen Temperaturen, was für Arbeiten bei hohen Temperaturen oder bei starken Temperaturschwankungen sehr wichtig sein kann.
Mittlerer Wärmeausdehnungskoeffizient
Wert 10-6m/(m*K)
Bei einer Temperatur von
10,5
20 – 100 °C
10,8
20 – 200 °C
11,1
20 – 300 °C
11,3
20 – 350 °C
11,5
20 – 400 °C
11,6
20 – 450 °C
11,7
20 – 500 °C
1.2316 Spezifische Wärmekapazität
Die spezifische Wärmekapazität von Werkzeugstahl 1.2316 beträgt bei Raumtemperatur 0,46 J/kg*K. Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme benötigt wird, um eine bestimmte Menge an Material um 1 Kelvin zu erwärmen.
1.2316 Spezifischer elektrischer Widerstand
Den spezifischen elektrischen Widerstand können Sie der folgenden Tabelle entnehmen. Die elektrische Leitfähigkeit ist der Gegenwert des spezifischen elektrischen Widerstands.
Spezifischer elektrischer Widerstand
Wert (Ohm*mm2)/m
Bei einer Temperatur von
0,6
20 °C
1.2316 Elastizitätsmodul (e-Modul)
Das Verhältnis zwischen Spannung und Dehnung von Stahl wird durch das Elastizitätsmodul (Youngscher Modul) beschrieben und liegt für 1.2316 Werkzeugstahl bei 218 kN/mm2.
PRÄZISION!
1.2316 VERFAHREN
1.2316 Wärmebehandlung
Der 1.2316 wird vorvergütet geliefert, eine Wärmebehandlung ist möglich aber nicht nötig.
Bei der Wärmebehandlung werden Werkstoffeigenschaften festgelegt. Daher sollte diese immer mit Bedacht durchgeführt werden. Es werden Eigenschaften wie Festigkeit, Zähigkeit, Oberflächenhärte und Temperaturbeständigkeit festgelegt, die wiederum die Lebensdauer von Bauteilen, Werkzeugen und Komponenten verlängern/verbessern können.
Zur Wärmebehandlung gehören das Lösungsglühen, Weichglühen, Normalisieren, Spannungsarmglühen, aber auch das Anlassen, Härten und Abschrecken oder Vergüten.
1.2316 Glühen
Zum Glühen wird der 1.2316 gleichmäßig auf eine Temperatur von 760 – 800 °C erwärmt und ca. 2 – 4 Stunden gehalten. Dann werden die Werkstücke im Ofen abgekühlt.
1.2316 Spannungsarmglühen
Um innere Spannungen nach intensiver Bearbeitung abzubauen wird das Material gleichmäßig auf eine Temperatur von 600 – 650 °C erwärmt und mindestens 4 Stunden gehalten und zum Abschluss im Ofen abgekühlt.
1.2316 Anlassen
Die Anlasstemperatur wird je nach gewünschter Härte und Eigenschaften gewählt.
Durch das Anlassen werden innere Spannungen abgebaut, aber auch ein Ausgleich zwischen Festigkeit und Zähigkeit des Materials gezielt hergestellt.
Weitere Informationen finden Sie in der Grafik unten:
1.2316 Härten
Um den Werkstoff 1.2316 zu härten wird das Material gleichmäßig auf eine Temperatur von 1020 – 1050 °C erhitzt und ca. 15 – 30 Minuten gehalten. Dann sollte das Material abgeschreckt werden.
1.2316 Abschrecken
Der 1.2316 kann in den folgenden Medien abgeschreckt werden:
• Öl
• Warmbad (500 – 550 °C)
• Druckgas (N2)
1.2316 Kontinuierliches ZTU-Diagramm
Dieses Diagramm zeigt Mikro-Veränderungen im Laufe der Zeit bei verschiedenen Temperaturen an. Diese sind bei der Wärmebehandlung wichtig, da sie Aufschluss über die optimalen Bedingungen für Prozesse wie Härten, Glühen und Normalisieren geben.
1.2316 OBERFLÄCHEN-BEHANDLUNG
1.2316 OBERFLÄCHEN-
BEHANDLUNG
1.2316 Nitrieren
Beim Nitrieren wird Stickstoff in die Materialoberfläche diffundiert, um eine höhere Oberflächenhärte mit einer besseren Verschleißfestigkeit, verbesserten Korrosionsbeständigkeit und reduzierter Reibung zu erzielen.
1.2316 Passivierung
Durch das Passivieren wird die Korrosionsbeständigkeit erhöht. Die Oberfläche wird mit einer Säurelösung behandelt, um freies Eisen von der Oberfläche zu entfernen.
1.2316 Polieren
Durch das Polieren kann die Materialoberfläche geglättet und auf Hochglanz gebracht werden. Dadurch kann die Korrosionsbeständigkeit erhöht werden, an einer glatten Oberfläche wird die Haftung an Verunreinigungen wie Staub oder Bakterien reduziert.
1.2316 PVD- und CVD-Verfahren
Beide Verfahren, das PVD- und CVD Beschichten, bringen eine dünne Schicht auf die Oberfläche des Materials auf. Diese dünn aufgetragene harte Schicht verleiht dem Material eine verschleißfeste Beschichtung.
• PVD – physikalische Gasphasenabscheidung
• CVD – chemische Gasphasenabscheidung
1.2316 BEARBEITUNG
1.2316 Erodieren
Mit dem Erodieren lassen sich verschiedene Oberflächenbeschaffenheiten erzielen, es wird jedoch vor allem zur Herstellung komplizierter Formen, kleiner Details und komplexer Geometrien in hartem Material eingesetzt. Da sich der Werkstoff 1.2316 im oberen Härtebereich befindet, kann das Erodieren erfolgreich eingesetzt werden. Bei der Auswahl der Elektroden, der dielektrischen Flüssigkeit und der Schnittgeschwindigkeit sollten die Oberflächengüte und die spätere Anwendung berücksichtigt werden.
1.2316 Bearbeitungsaufmaß / Maßänderungen
Der 1.2316 hat eine gute Maßhaltigkeit. Mit einer kontrollierten Wärmebehandlung, Abkühlung und gleichmäßigem Abkühlen sowie Spannungsabbau bleibt die Maßhaltigkeit optimiert und der 1.2316 eine Güte, die in Bereichen mit hoher Präzision angewendet werden kann.
1.2316
ANWENDUNGS-MÖGLICHKEITEN
1.2316
ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN
Durch seine guten technischen Eigenschaften kann der 1.2316 in vielen verschiedenen Industrien zum Einsatz kommen.
Konkrete Anwendungsbeispiele
• Allgemeiner Maschinenbau
• Schiffsmaschinenbau
• Apparatebau
• Kunststoffverarbeitung
• Kunststoffformen
• Extrusionswerkzeuge
• Pressformen
• Fittingwerkzeuge
• Wellen
• Spindeln
• Bolzen
• Kolben
• Ventile
• Dampfventile
• Wasserventile
• Holländermesser
• Armaturenteile Pumpenbau
• Pumpenstangen
• Verdichterbau
• Kompressorenteile
• Chirurgische Instrumente
• Medizinische Komponenten, die regelmäßig sterilisiert werden müssen
• Maschinen, die regelmäßig gereinigt werden müssen