1.2367 – AUF EINEN BLICK
Was für ein Stahl ist 1.2367?
Der 1.2367 ist ein Werkzeugstahl, der für die Warmarbeit geeignet ist. Er hat eine hohe Warmfestigkeit bei hohen Temperaturen, seine gute Zähigkeit macht ihn ideal für Anwendungen mit mechanischen Belastungen und Stößen. 1.2367 hat eine gute Beständigkeit gegen Verschleiß, ist widerstandsfähig gegen Brandrisse und hält seine Härte auch in hohen Temperaturen. All diese Eigenschaften machen ihn einsetzbar für Anwendungen mit hohen Belastungen und sorgen dafür, dass er eine lange Lebensdauer hat.
Eigenschaften
Der Werkzeugstahl 1.2367 hat eine gute Kombination aus mechanischen Eigenschaften, einer Beständigkeit gegen hohe Temperaturen und Verschleißfestigkeit, die ihn zu einer guten Wahl für viele Anwendungen macht.
• Werkzeugstahl
• Warmarbeitsstahl
• Gute Zähigkeit
• Sehr gute Warmfestigkeit
• Hohe Anlassbeständigkeit
• Gut Härtbar
• Geringe Verzugsneigung
• Widerstandsfähig gegen Brandrisse
• Wasserkühlbar
Anwendungsmöglichkeiten
Der Werkzeugstahl 1.2367 hat viele gute Eigenschaften die ihn einsetzbar in vielen verschiedenen Industrien und für zahlreiche Anwendungen macht.
Konkrete Anwendungsbeispiele:
• Gesenke
• Gesenkeinsätze
• Strangpressen
• Warmfließpresswerkzeuge
• Druckgießwerkzeuge
• Pressstempel
• Pressdorne
• Zwischenbüchsen
• Matrizenhalter
• Profilmatrizen
• Profildorne
• Blockaufnehmer
• Warmschermesser
• Leichtmetallverarbeitung
• Kunststoffformen
1.2367 RICHTWERTE
Zusammensetzung – Chemische Analyse:
C | Si | Mn | P | S | Cr | Mo | V |
---|---|---|---|---|---|---|---|
0,35 - 0,4 | 0,3 - 0,5 | 0,3 - 0,5 | 0,0 - 0,03 | 0,0 - 0,02 | 4,8 - 5,2 | 2,7 - 3,2 | 0,4 - 0,6 |
Chemische Bezeichnung:
X38CrMoV5-3
Arbeitshärte:
50-54 HRC
Lieferzustand:
max. 229 HB
1.2367
PHYSIKALISCHE EIGENSCHAFTEN
Zu welcher Stahlgruppe gehört 1.2367?
• Werkzeugstahl
• Kunststoffformenstahl
• Warmarbeitsstahl
Ist ein 1.2367 Edelstahl?
Der 1.2367 ist im klassischen Sinn kein Edelstahl. Um als Edelstahl eingestuft zu werden muss ein Stahl einen Mindestgehalt von 10,5 % Chrom aufweisen, der 1.2367 hat einen Chromanteil von 4,8 – 5,2 %.
Ist 1.2367 korrosionsbeständig?
Obwohl der 1.2367 eine gewisse Korrosionsbeständigkeit aufweist ist er nicht korrosionsbeständig. Um korrosionsbeständig zu sein, muss der Massenanteil von Chrom in einer Stahlgüte mindestens 10,5 % Chrom enthalten.
Ist 1.2367 magnetisierbar?
Als ein ferromagnetischer Werkstoff ist der 1.2367 magnetisierbar und eignet sich daher dazu auf Magnetspannplatten bearbeitet zu werden.
1.2367 Warmarbeit
Der 1.2367 kann thermischen und mechanischen Belastungen standhalten. Durch seine gute Warmfestigkeit und hohe Anlassbeständigkeit behält er auch bei hohen Betriebstemperaturen seine mechanischen Eigenschaften bei. Als Warmarbeitsstahl kann der 1.2367 auch schnellen Temperaturwechseln standhalten ohne z.B. Risse zu bekommen und kann durch seine gute Wärmeleitfähigkeit entstehende Hitze gut ableiten.
1.2367 Verschleißbeständigkeit
Der Werkstoff 1.2367 erhält für seine Verschleißfestigkeit, auf einer Skala auf der 1 niedrig und 6 hoch ist, eine 5.
1.2367 TECHNISCHE EIGENSCHAFTEN
Ist ein 1.2367 Messerstahl?
Ein Messerstahl zeichnet sich durch eine gute Kombination aus Härte, Zähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und der Eigenschaft ihn gut nachschleifen zu können aus.
Der 1.2367 wurde zur Anwendung als Warmarbeitsstahl hergestellt und hat einige Eigenschaften die auch ein Messerstahl haben sollte, wie z.B. eine hohe Härte, oder gute Zähigkeit. Diese Eigenschaften sind aber in dieser Güte auf die Warmarbeit optimiert worden und daher ist der 1.2367 kein geeigneter Messerstahl.
1.2367 Arbeitshärte
Der 1.2367 erreicht eine Arbeitshärte von 50 – 54 HRC.
1.2367 Stahldichte
Die typische Dichte von Edelstahl 1.2367 beträgt 7,9 g/cm3 bei Raumtemperatur.
1.2367 Zugfestigkeit
Der 1.2367 hat eine Zugfestigkeit von ca. 770 N/mm2. Um diesen Wert zu erreichen, wird ein Zugversuch durchgeführt, um zu zeigen, wieviel Kraft erforderlich ist, um eine Probe zu strecken oder zu dehnen, bevor sie bricht.
1.2367 Zerspanbarkeit
Auf einer Skala, auf der 1 niedrig und 6 hoch ist, erhält der 1.2367 für seine Zerspanbarkeit eine 4.
1.2367 Wärmeausdehnungskoeffizient
Die folgende Tabelle zeigt die Wärmeleitfähigkeit von Werkzeugstahl 1.2367 bei verschiedenen Temperaturen.
Wärmeleitfähigkeitstabelle
Wert geglüht W/(m*K)
Wert vergütet W/(m*K)
Bei einer Temperatur von
30,8
29,8
20 °C
33,5
33,9
350 °C
35,1
35,3
700 °C
1.2367 Wärmeausdehnungskoeffizient
Der Ausdehnungskoeffizient gibt an, wie stark sich das Material bei einer Temperaturänderung ausdehnen oder zusammenziehen kann. Dies ist eine sehr wichtige Information, insbesondere bei der Arbeit mit hohen Temperaturen, oder bei starken Temperaturschwankungen während der Anwendung.
Mittlerer Wärmeausdehnungskoeffizient
Wert 10-6m/(m*K)
Bei einer Temperatur von
11,9
20 – 100 °C
12,5
20 – 200 °C
12,6
20 – 300 °C
12,8
20 – 400 °C
13,1
20 – 500 °C
13,3
20 – 600 °C
13,5
20 – 700 °C
1.2367 Spezifische Wärmekapazität
Die spezifische Wärmekapazität von Werkzeugstahl 1.2367beträgt bei Raumtemperatur 0,46 J/kg*K. Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme benötigt wird, um eine bestimmte Menge an Material um 1 Kelvin zu erwärmen.
1.2367 Spezifischer elektrischer Widerstand
Den spezifischen elektrischen Widerstand können Sie der folgenden Tabelle entnehmen. Die elektrische Leitfähigkeit ist der Gegenwert des spezifischen elektrischen Widerstands.
Spezifischer elektrischer Widerstand
Wert (Ohm*mm2)/m
Bei einer Temperatur von
0,5
20 °C
1.2367 Elastizitätsmodul (e-Modul)
Das Verhältnis zwischen Spannung und Dehnung von Stahl wird durch das Elastizitätsmodul (Youngscher Modul) beschrieben und liegt für 1.2367 Werkzeugstahl liegt bei 215 kN/mm2.
MADE OF „STIL“
1.2367 VERFAHREN
1.2367 Wärmebehandlung
Bei der Wärmebehandlung werden Werkstoffeigenschaften festgelegt. Daher sollte diese immer mit Bedacht durchgeführt werden. Es werden Eigenschaften wie Festigkeit, Zähigkeit, Oberflächenhärte und Temperaturbeständigkeit festgelegt, die wiederum die Lebensdauer von Bauteilen, Werkzeugen und Komponenten verlängern/verbessern können.
Zur Wärmebehandlung gehören das Lösungsglühen, Weichglühen, Normalisieren, Spannungsarmglühen aber auch das Anlassen, Härten und Abschrecken oder Vergüten.
1.2367 Glühen
Zum Glühen wird der Werkstoff 1.2367 gleichmäßig auf eine Temperatur von 730 – 780 °C erhitzt. Das Material wird auf dieser Temperatur 6 – 8 Stunden gehalten und anschließend im Ofen um ca. 20 °C bis auf 600 °C abgekühlt. Danach kann das Material dann an der Luft weiter abkühlen.
1.2367 Spannungsarmglühen
Nach, z.B. der Vorbearbeitung, wird das Werkstück auf eine Temperatur von 600 – 650 °C gleichmäßig erwärmt und in neutraler Atmosphäre 2 – 6 Stunden gehalten. Danach kann das Werkstück langsam im Ofen abkühlen.
1.2367 Anlassen
Zum anlassen werden die Werkstücke gleichmäßig auf die gewünschte Anlasstemperatur gebracht und dort pro 25 mm 1 Stunde, jedoch mindestens 2 Stunden gehalten. Es werden mindestens 2 Anlassvorgänge empfohlen und ein 3. zum Entspannen des Werkstücks sollte bei ca. 50 °C unter der höchsten Anlasstemperatur erfolgen. Mehr Informationen können Sie unserem Anlassdiagramm entnehmen.
1.2367 Härten
Zum Härten wird der Werkstoff 1.2367 gleichmäßig auf eine Temperatur von 1020 – 1050 °C erwärmt und ca. 15 – 30 min. gehalten. Dann wird das Material wie folgt abgeschreckt.
1.2367 Abschrecken
Der 1.2367 kann in den folgenden Medien abgeschreckt werden. Zu beachte sind die mechanischen Eigenschaften und Mikrostruktur, die das Material erreichen soll, danach sollte auch das Abschreckmedium ausgewählt werden.
• Luft
• Öl
• Warmbad (500 – 550 °C)
1.2367 Kontinuierliches ZTU-Diagramm
Dieses Diagramm zeigt Mikro-Veränderungen im Laufe der Zeit bei verschiedenen Temperaturen an. Diese sind bei der Wärmebehandlung wichtig, da sie Aufschluss über die optimalen Bedingungen für Prozesse wie Härten, Glühen und Normalisieren geben.
1.2367 Isothermisches ZTU-Diagramm
Dieses Diagramm zeigt die strukturellen Veränderungen auf Mikroebene im Laufe der Zeit bei einer konstanten Temperatur. Es zeigt, bei welcher Temperatur und nach welcher Zeit sich verschiedene Phasen, z. B. Perlit, Martensit oder Bainit, zu bilden beginnen.
1.2367 OBERFLÄCHEN-BEHANDLUNG
1.2367 OBERFLÄCHEN-
BEHANDLUNG
Die Wahl der Oberflächenbehandlung hängt von den Anforderungen, der Umgebung in der die Werkstücke / Werkzeuge gebraucht werden, den benötigten Eigenschaften und der zu erwartenden Belastungen ab. Nachfolgend ein paar Beispiele für mögliche Oberflächenbehandlungen.
1.2367 Nitrieren
Durch das Einbringen von Stickstoff in die Materialoberfläche entsteht eine harte und verschleißfeste Schicht, die die Verschleißfestigkeit und die Standzeiten erhöht. Um der jeweiligen Anwendung gerecht zu werden, sollte die Dicke der Nitrierschicht gut überlegt sein.
1.2367 Karbonitrierung
Bei diesem Verfahren werden sowohl Stickstoff als auch Kohlenstoff in die Oberflächenschicht eingebracht, um die Oberflächenhärte, die Verschleißfestigkeit, sowie die Beständigkeit gegen Erweichung bei hohen Temperaturen zu verbessern.
1.2367 PVD Verfahren
Bei der PVD- (Physical Vapor Deposition) wird eine dünne Schicht auf die Materialoberfläche aufgetragen, um sie zusätzlich zu schützen und die Verschleißfestigkeit und Gleitfähigkeit zu verbessern.
• PVD – physikalische Gasphasenabscheidung
1.2367 Hartverchromen
Bei diesem Verfahren werden mehrere dünne Schichten Chrom auf das Grundmaterial aufgetragen. Je nach Beanspruchung kann dabei die Chromschicht dicker oder dünner aufgetragen werden. Die aufgetragene Schicht dient als extra Schutz vor Verschleiß.
1.2367 BEARBEITUNG
1.2367 Erodieren
Mit dem Erodieren lassen sich verschiedene Oberflächenbeschaffenheiten erzielen, es wird jedoch vor allem zur Herstellung komplizierter Formen, kleiner Details und komplexer Geometrien in hartem Material eingesetzt. Auch der Werkstoff 1.2367 kann erfolgreich zum Erodieren eingesetzt werden. Bei der Auswahl der Elektroden, der dielektrischen Flüssigkeit und der Schnittgeschwindigkeit sollten die Oberflächengüte und die spätere Anwendung berücksichtigt werden.
1.2367 Bearbeitungsaufmaß / Maßänderungen
Wie für alle Metalle gilt: der 1.2367 dehnt sich bei Erwärmung aus und beim Abkühlen zieht er sich zusammen. Durch eine kontrollierte Erwärmung während des Härte- und Anlassvorgangs, sowie während der Abkühlphase, können Verformungen und andere Maßänderungen minimiert werden. Darüber hinaus sollte die Reduzierung von Spannungen und/oder Maßänderungen durch das Hinzufügen von Toleranzen zu den Abmessungen in Betracht gezogen werden.
1.2367 Schmieden
Der 1.2367 wird gleichmäßig auf eine Temperatur von ca. 1100 °C gebracht. Die Temperatur sollte nicht unter 900 °C fallen, um Schäden wie z.B. Risse zu vermeiden.
Nach dem Schmieden sollte eine Wärmebehandlung zum Spannungsabbau in Betracht gezogen werden.
1.2367 Schweißen
Der 1.2367 kann mit den richtig gewählten Verfahren, Vorbereitung und Nachbehandlung geschweißt werden.
Bevor dieser Werkstoff geschweißt wird, sollte sicher gestellt werden, dass die Oberfläche frei von Verunreinigungen wie Fett, Schmiere oder Öl aber auch Rost ist. Um Spannungen zu minimieren sollte das Material vorgewärmt werden, die Schweißzusatzstoffe sollten ähnlich dem Grundwerkstoff gewählt werden und eine Wärmenachbehandlung durchgeführt werden. Nach dem Schweißen sollten das Material nach Rissen und anderen Fehler überprüft werden, dadurch wird sicher gestellt, dass Komponenten auch nach dem Schweißen sicher weiter eingesetzt werden können.
1.2367
ANWENDUNGS-
MÖGLICHKEITEN
1.2367
ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN
Der Werkzeugstahl 1.2367 hat viele gute Eigenschaften die ihn einsetzbar in vielen verschiedenen Industrien und für zahlreiche Anwendungen macht.
• Gesenke
• Gesenkeinsätze
• Strangpressen
• Warmfließpresswerkzeuge
• Druckgießwerkzeuge
• Pressstempel
• Pressdorne
• Zwischenbüchsen
• Matrizenhalter
• Profilmatrizen
• Profildorne
• Blockaufnehmer
• Warmschermesser
• Leichtmetallverarbeitung
• Kunststoffformen